aromatische Herbstheldin
Birnen schmecken pur, in Desserts, Kuchen und Drinks, als Kompott, Chutney und mehr …
Ein Sprichwort ermahnt uns, Äpfel nicht mit Birnen zu vergleichen. Wir geben zu: Auch wir nennen beide Früchte häufig in einem Atemzug und werfen sie quasi gemeinsam in einen Korb, zum Beispiel, wenn wir unsere Rezepte sortieren. Obwohl es dafür gute Gründe gibt – zum Beispiel den Erntezeitpunkt beider Früchte im Herbst – kommt die Birne mit ihrem feinen, süßen, aromatischen Geschmack dabei oft ein bisschen zu kurz neben dem Alltagsheld-Apfel. Heute wollen wir daher mal ein eigenes Loblied auf die Birne singen!
Birnen kennen wir Menschen schon seit Jahrtausenden, entsprechende archäologische Funde wurden auf etwa 3500 v. Chr. datiert. Die Früchte stammen ursprünglich aus dem Kaukasus und verbreiteten sich von dort über das griechische Reich weiter nach Europa.
Der Birnbaum gehört in die Pflanzengruppe der Rosengewächse (Rosaceae) und man schätzt, dass es heute weltweit über 2500 Sorten gibt. Viele erkennt man an ihrer typischen Birnenform, auch wenn diese durchaus mal kugeliger, mal schlanker ausfällt. Die Farbe der Schale reicht von grün über gelb bis rot oder zeigt Kombinationen davon. Bei manchen Sorten ist außerdem die Schale rau, in der Fachsprache wird das als „berostet“ bezeichnet.
Das Fruchtfleisch von Birnen hat manchmal eine grießähnliche Konsistenz, was sowohl sortenabhängig sein kann, aber auch auftritt, wenn die Früchte noch nicht reif genug sind. Da Birnen zu den sogenannten klimakterischen Früchten zählen, d.h. nach der Ernte noch nachreifen, verschwinden die sandähnlichen Steinzellen im Fruchtfleisch bei manchen Früchten, wenn man sie etwas auf dem Obstteller liegen lässt.
Überhaupt die Reife: Weil Birnen ziemlich druckempfindlich sind, werden sie in der Regel noch hart geerntet und gut gekühlt gelagert bzw. transportiert. Wer sie gerne weich und saftig isst, lässt sie daher bei Zimmertemperatur einen oder mehrere Tage nachreifen – im Kühlschrank bleiben sie dagegen länger, je nach Sorte sogar über einige Wochen, hart und fest.
Frische Birnen aus deutschem Anbau sind vor allem im Herbst bei uns im Angebot, eingelagert sind sie darüber hinaus noch einige Wochen bis Monate erhältlich. Die restliche Zeit des Jahres kommen sie aus anderen Ländern in unsere Läden.
Birnen enthalten nur einen geringen Anteil an Fruchtsäuren, daher sind sie deutlich süßer als Äpfel. Ein Blick auf die Nährstoffe zeigt, dass wir Birnen hier durchaus mit Äpfeln vergleichen können: Sie weisen ähnliche Werte auf, liefern etwas mehr Ballaststoffe, Kalium und Vitamin B2 als diese, aber weniger Vitamin C.
Aromatische Tafelbirnen, die im reifen Zustand ein besonders schmelzendes Fruchtfleisch bieten, bezeichnet man als „Butterbirnen“ - diesen Begriff führt die Sorte „Gellerts Butterbirne“ sogar schon im Namen. Typische Sorten, die du bei uns findest, sind die rundliche Williams Christ, die oft auch für feine Obstbrände verwendet wird; die längliche, grün-gelbe Abate Fetel, die grüne, berostete Conference oder die gelb-rote Forelle. In Norddeutschland ist oft außerdem eine gelb-grüne, aromatische Birne mit dem schönen Namen „Clapps Liebling“ im Angebot.
Natürlich kannst du alle Sorten roh vernaschen. Aber Birnen sind einfach großartig zum Einmachen, Backen und sogar zum Kochen geeignet. Dabei zeigt die Birne ihre Eigenschaft als wandlungsfähige Geschmackskünstlerin: Sie harmoniert ganz wunderbar mit anderen Aromen wie feiner Vanille, herber Schokolade, dem leicht bitteren Aroma von Nüssen und auch mit Äpfeln, deren Säure durch die Birne aufgefangen wird.
Aus diesen Paarungen ist zum Beispiel der Dessertklassiker „Birne Helene“ entstanden, den wir als Birne-Helene-Konfitüre feiern. Für das gleichnamige Dessert kannst du Birnen selbst einmachen – das geht mit unserem Rezept unkompliziert und das Ergebnis ist soooo lecker! Serviere sie mit Vanilleeis und einer warmen Schokosauce (die du zum Beispiel nach diesem Rezept zubereitest) und schwelge im siebten Desserthimmel.
Wir backen ausgesprochen gerne mit Birnen: Sie werden dabei weich und noch aromatischer und schmecken in Teig gebettet einfach unwiderstehlich. Verwendest du beim Backen die Birnen roh, so misch sie am besten nach dem Zerschneiden mit etwas Zitronensaft. Er ist mit seiner Säure geschmacklich eine gute Ergänzung und verhindert außerdem, dass die Birnen nach dem Schälen zu schnell braun werden.
Mürbeteig ist ein vielseitiger Partner für Birnen: In unserer Galette bildet er für sie und die Walnüsse eine knusprige Unterlage. In der Tarte tatin wird er erst obendrauf gebacken und anschließend, nach dem Stürzen, vom leckeren Saft der Birnen und der feinen Salzkaramellschicht getränkt. Und in den kleinen Hand Pies umhüllt er fein-mürbe eine saftige Birnen-Pekannuss-Füllung – einfach lecker!
Auch Rührteige sind unschlagbar zur süßen Herbstfrucht: Kombiniere Birnen mit saftigem Schokoteig wie in diesem Browniekuchen oder halb versunken im klassischen Schokokuchen.
Kleinere Birnen werden zum Hingucker, wenn du sie in diesem Marzipankuchen im Ganzen einbäckst. Ein lockerer Kastenkuchen mit Haferflocken und Gewürzen unterstreicht ihr Fruchtaroma und ist dabei so unkompliziert, dass er sich auch für Backanfänger perfekt eignet.
Und wenn du Birnen auch mal herzhaft genießen möchtest, kombiniere sie in diesem Auflauf mit Speck zu einem ungewöhnlichen Hauptgericht.
Birnen schmecken außerdem umwerfend als Chutney, z. B. mit Fenchel oder mit Rosinen und Rosmarin. Im süßen Herbstgelee kombinieren wir sie mit den anderen Stars der Jahreszeit, Äpfeln und Pflaumen. Und in diesem eleganten Gelee wird ihr Geschmack von feinem Earl-Grey-Tee unterstrichen.
Mit schnellem Birnen-Kompott toppen wir cremigen Milchreis oder einen erfrischenden griechischen Joghurt. Oder wir servieren die Birne in heißem Tee oder als raffinierten Birnen-Tonic mit Haselnuss-Sirup.
Du bist jetzt so richtig in Birnenstimmung? Wunderbar! Dann findest du noch viele weitere Ideen mit den leckeren Früchten in unserer Rezeptsammlung.
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